>ABC-Inseln, die >Kleinen oder Niederländischen Antillen, die >‚Inseln unter dem Wind‘:
Aruba – Bonaire – Curacao
Amtssprache ist Niederländisch, neben ->Papiamento (Kreolisch) und natürlich Englisch. Und das verschafft einem Rheinländer, der während des Jahres immer mal rüber nach Holland fährt, ein fast heimisches Gefühl. Das fängt dann sofort direkt an der Pass- und Zollkontrolle auf. Visum o.ä. ist nicht erforderlich, Reisepass reicht. Bis 1985/86 gehörten die Inseln unmittelbar zu Holland, sind mittlerweile autonom und selbständig. So was wie eigenständige holländische Bundesländer/Provinzen mit eigener politischer Verwaltung, Währung. Dominant, zumindest für den Touristen, ist natürlich Englisch. Die Inseln liegen nur gute 120 km vor der venezolanischen Küste – und damit quasi im Vorgarten der USA. Und US-Amerikanern tritt man auch aller Orten auf die Füße. Selbstverständlich hat sich der örtliche Tourismus auf diese Gäste eingestellt. Was bzw. wen man hier nicht trifft sind Russen und Chinesen. Ansonsten begegnet man auf allen drei Inseln den Segnungen Hollands: Pommes, Bitterballen, Frikandel speciaal, Albert Heijn Supermärkte, Heineken Bier, weiches weißes Knatschebrot…..
Tourismus aber auch Salz und vor allem Erdöl haben die Inseln reich gemacht. Der Tourismus und die Zugehörigkeit zu den Niederlanden waren Basis für eine europäisch zivilisierte Kultur. Somit gehören die Inseln nicht zu einer Art Entwicklungsgebiet bzw. 3.Welt. Verlässt man jedoch die touristischen Zentren, die sich auf allen drei Inseln hauptsächlich um die Region der jeweiligen Hauptstadt konzentrieren, schmelzen die Unterschiede z.B. zu den anderen ‚Inseln unter dem Wind‘ vor der afrikanischen Küste, den Kapverden, doch deutlich dahin. Die Lage ‚unter dem Wind‘, also unterhalb der Hurrikan-Zone sind bei beiden Inselgruppen quasi das Sicherheitsmomentum, das sie für die ganzjährigen Sommerurlaube so prädestieniert. 30 – 35° ist so der Durchschnitt, tagsüber. Nachts geht es dann durchaus auf 25° runter. Aber eine doch erträgliche trockene Hitze, die vom Meer her ständig in Bewegung gehalten wird und stets eine frische Briese bringt. Strandurlaub ist natürlich der Hauptbeweggrund für die Urlaubswahl. Aber nur im ersten Moment: denn nahezu jeder sich am Strand tummelnde Tourist verschwindet dann plötzlich im Wasser – und taucht ab. Tauchen – das ist hier das verbindende Element der Urlauber. Ähnlich wie das Skilaufen im Wintersport. Es gibt so gut wie keinen Urlauber ohne mindestens Taucherbrille und Schnorchel im Gepäck. Alle Inseln sind mehr oder weniger ‚atoll-geschützt‘ – heißt, die bunten bis buntesten Fische tummeln sich schon um die Füße beim Betreten des Wassers. Und die Strände sind sehr oft mehr als flach. Die Farbenpracht und Vielfalt der Fischwelt ist einfach atemberaubend. Selbst ein Nichtschwimmer kann hier die Unterwasserwelt, in einem Reifen oder auf eine Luftmatratze liegend, vollauf genießen.
OK, der Reihe nach: ABC – Aruba, Bonaire, Curacao.
> Aruba – eine Karibikinsel wie im Bilderbuch. Lange, weiße Strände, Palmen gesäumt, kitschig blaues Wasser. Die Musik spielt natürlich in der Hauptstadt >Oranjestad. Die Insel ist eigentlich klein und daher überschaubar. Von Ost bis West ne knappe Stunde. Was sofort auffällt: die bunten lebensfrohen Farben. Niederländischer Kolonialstil – in allen Farben. Man stelle sich holländische Kleinstädte mit typischer Innenstadt Architektur vor – aber in allen Farben. Ein Ausdruck purer Lebensfreude – auf den ersten Moment. Konzentriert auf zwei bis drei palmen-bestandene Einkaufsstraßen, von Zara bis zum kleinen Krämerladen. Kleine Einkaufsmall im Renaissance Hotel, Parlamentsgebäude, Foodmall gegenüber im Hafenareal und Souveniershops in langer Reihe. That’s it. Weiter im Westen der Hauptstadt schließen sich dann die Badestrände, unter anderem der bekannte ->Eagle Beach (angeblich der schönste Strand der Karibik -Places to see before you die-) mit den typischen Hotel- bzw. Ressortanlagen an. Eines der größten dort – ein Riu. Die Strände sind sauber, mit Liegen, Sonnenschirmen (Malle läßt grüßen), Duschen etc. ausgestattet. Natürlich gilt auch hier nicht nur Sonnenbaden sondern Schnorcheln oder Tauchen!! Am nördlichen Ende wäre auf jeden Fall der >Arashi Beach zu nennen. Hier ist immer was los, aber nicht überlaufen. Also absolut kein Malle-feeling. Vom im Hinterland stehenden ->Leuchtturm California hat man einen schönen Blick über die ganze Insel. Sollte man einmal machen. Im Süden lockt dann der >Baby Beach, eine große seichte Bucht. Zum Schnorcheln ideal. Die Gastronomie ist einfach aber gemütlich. Vom Hotdog oder frischen Fisch bis zum kreolischen Kerry (Curry) – alles da. Abgerundet wird die Karibikromantik – mit teils verrottenden Erdöl-Fördertürmen. Gehört dazu. Das Hinterland im Süden hat was von einsamer Kaktuswüste. Und Kakteen werden hier locker 2-3 Meter hoch. Auf Bonaire gibt es fast richtige Kakteenwälder.
>Gastronomie: je nach Lust und Laune. Im Appartment bietet sich Selbstverpflegung an mit gemütlichem Abendessen auf der ‚eigenen‘ Terrasse. Der Albert Heijn heisst hier -> Van den Tweel, Logo bzw. Angebot ist Albert Heijn. Hat alles was man von Holland kennt und natürlich lokale Angebote. Restaurants, wie gesagt, alles da. Von McDonald o.ä. bis zum 5* Restaurant. So z.B. das > Elements oder ein ‚Schweizer‘ das >Chalet Suisse (Vorbestellung ratsam) oder ein Italiener >Terrazza Italiana. Um ein paar Beispiele zu nennen. Die meisten durchaus guten bis sehr guten Restaurants sind einem Ressort oder grösserem Hotel angegliedert.
> Bonaire – die kleinste der drei ABC-Inseln. Und die wohl natürlichste mit Betonung auf Natur. ->Kralendijk ist die Hauptstadt. Zwei, drei kurze Häuserzeilen in typisch farbenfroher Holzarchitektur die Häuser – und schon hat man das Zentrum passiert. An der kurzen Hafenmole liegen einige kleine Restaurants, Shops mit Blick auf die unmittelbar gegenüber liegende kleine Insel ->Klein Bonaire. Beschaulich, gemütlich, schön. Die Insel lässt sich in drei Kernbereiche einteilen. Zum einen die gesamte Westküste: ein Tauchparadies. Die Einstiegspunkte für die Sporttaucher sind bestens ausgewiesen. Dann der Süden: ein Salinenbecken neben dem anderen. Mit aktiven Salzgewinnungs-anlagen. Und einem Naturbiotop der besonderen Art: ->Lac Bay. Eine große ‚Lagunenbucht‘, total von Mangrovenwäldern umgeben. Hier findet man ein Kanuparadies. Kanutouren durch die Mangrovenwälder sollte man aber nur mit einem Führer wagen. Denn aus diesem Mangrovenlabyrinth findet man alleine nicht mehr raus. Auch diese ‚Mangrovenkanäle‘ wimmeln nur so von Fischen aller Art. Und drittens – der Norden. Ein riesiges Naturschutzgebiet/National Park: ->Washington-Slagbaai. Für beide Nationalparks, Lac Bay und Washington-Slagbaai, ist ein Eintrittsobulus zu zahlen. Hat man dann den Washington NP betreten, glaubt man sich in der einsamsten Kakteenwüste zu befinden. Die Straße ist als Einbahnstraße konzipiert. Was durchaus Sinn macht. Gravelroad, schmal, staubig, Schlaglöcher, teilweise steile Wegstrecke. Der Llano Estacado läßt grüßen. Gelangt man dann an die nördliche Westküste, findet man kleine bis winzige Buchten. Steile Zugänge, teils mit Treppen versehen. Aber nur teils. Unten am Strand gibt/gab es kleine Tavernen. Für Essen und Trinken ist also durchaus gesorgt. Aber kein Vergleich zu Aruba. Und dann wartet wieder die atemberaubend bunte Fischwelt auf den, in diesem Fall hauptsächlich Schnorchler.
Sonnenanbeter finden reichlich Strände westlich von Kralendijk. Die Strände sind schmal aber allemal ausreichend für einen relaxten Strandtag. Die Ostküste ist dagegen unwirtlicher, steile Uferbereich, keine Strände, eher was für den Wanderurlauber, per pedes oder per Bike.
Gastronomisch gibt es durchaus das eine oder andere Gut- bis Edelrestaurant, auch außerhalb der Hotelressorts. Z.B. das -> Sebastian’s, unmittelbar am Meer gelegen. Sonnenuntergang oder Terrasse unterm Sternenhimmel – Küche 1A!
> Curacao – ist die bekannteste und größte der drei Inseln. Erzählt man zuhause von den Inseln und erwähnt Curacao, dann heißt es immer: ‚ach das blaue Zeug, haben wir damals in den 6oer oder 70er getrunken‘ 🙂 Scheint auch bei den US-Touristen der Renner zu sein. Gibt’s in jedem Tourishop und im Duty Free am Flughafen oder Kreuzfahrerterminal. Claro. ->Willemstad ist die Hauptstadt. Liegt ziemlich in der Mitte der Insel an der Süd-Westküste. Auch für Curacao gilt, die Richtung Atlantik, also im Norden liegende Küste ist vorrangig wild, schroff und wenig besiedelt. Hier bläst ein stetiger Wind, voila stehen da auch die Windräder. Ein großer Binnen- bzw. Lagunensee, das ->Schottegat bildet das Zentrum der Insel. Drumherum siedeln sich die Stadtteile von Willemstad an. Die Stadtteile ->Otrabanda, an der Westküste des Verbindungskanals, der ->Sint Annabaai und ->Punda am Ostufer ist das absolute Zentrum. Hier spielt die Musik. Verbunden werden bei Ortsteile durch eine Dreh-Fußgängerbrücke/Pontonbrücke, die ->Koningin Emmabrug. Eine Touristenatraktion. Insbesondere des nachts, wenn sie mit vielen farbigen Rundbögen im Wechsel beleuchet ist. Zusammen mit der ->Handelskade, der Punda Kaifront mit farbenfrohen holländischen Kaufmannshäusern, bildet dieses Ensemble die optische Attraktion der Hauptstadt, insbesondere bei Nacht!! Mit Geduld und Glück findet man auch ein Plätzchen in einem der Restaurants/Cafés auf der Kaimauer. Von der “Swinging Old Lady“ (Queen Emma Bridge) führt eine Einkaufstrasse, die >Breedestraat in das eigentliche Zentrum und den >Wilhelminsplein mit dem drei-dimensionalen Motto der Insel(n): ->Dushi. Alles was gut ist, ist für die Insulaner Dushi! Parallel zur Breedestraat verläuft entlang des Kanals zum ->Waaigat eine Verkaufsmeile. Früher als die ‚Floating Market‘ bekannt und beliebt. Seit der Wirtschaftskrise in Venezuela kommen die ‚fliegenden Händler‘ jedoch nicht mehr auf die Inseln. Das angrenzende Marktareal/Markthalle ist nett, hat aber keinen besonderen Flair. Mit Ausnahme des vormittäglichen Foodmarkets. – Otrabanda am Westufer der ->St.Annabaai, also gegenüber von Punda, ist einerseits der Aussichtspunkt für/auf die bunte Häuserfront von Punda und die Queen-Emma-Bridge und andererseits die Altstadt von Willemstad. Am Prionplein trifft man sich insbesondere abends nach Sonnenuntergang in zahlreichen Restaurants und vorrangig Musikkneipen. Sehenswert ist hier vor allem der ->Kura-Hulanda-Hotelkomplex. Ein kleiner Stadtteil mit restaurierten Gassen und Häuschen aus der Kolonialzeit. Der gesamte Komplex ist ein Hotel. Jedes Haus in den Gäßchen ist ein Hotelzimmer bzw. Wellness- oder Veranstaltungsraum. Der zentrale Marktplatz ist das Restaurant bzw. der Frühstücksraum. Der Komplex beherbergt zudem ein Museum zur Geschichte der niederländischen Kolonialzeit/-herrschaft. Ein Stück weiter der Mole entlang Richtung Fort bzw. Meer liegt das Kreuzfahrerterminal. Ein Rummelplatz mit Shops, Restaurants etc. für die, hauptsächlich US-amerikanischen, Kreuzfahrttouristen. Hier können zeitgleich zwei Kreuzfahrer anlegen. Dann geht hier und in dem kleinen ‚Hauptstädtchen‘ die Post ab!
Wie gesagt, die Insel ist recht gross. Von Willemstad im Süden bis zum ->Westpunt an der Nord-Westspitze benötigt man schon gut eine Stunde. Geht es anfangs sogar 4-spurig, verengt sich die Straße doch recht schnell auf zwei Spuren, um dann im Norden, dem ->Christoffel Park recht einsam zu werden. Hier liegt einer der angeblich schönsten Strände, der ->Playa Kalki. Eine steile Holzreppe führt runter zu einem kleinen Sandstrand mit Tauchbasis und kleinem Restaurant. Klein hieß für uns vor allem: wenig besucht und sehr ruhig. Aber auch hier konnte man vom Strand weg sofort schnorcheln und sich in die bunte Unterwasserwelt stürzen. Wir wohnten hier in der Region ->Spanish Water. Empfehlenwerte Ziele hier u.a. das Sea Aquarium, der >Jan-Thiel-Strandbereich oder weiter westlich die Regionen >Porta Blanka oder >Fulk Baai. Tauch- bzw. Schnorchelgebiete mit eher ‚provisorischen Stränden‘: also keine Infrastruktur, keine Gastronomie, kein WC. Aber gut frequentiert. Riesen Kühlbox, Campingstühle und Ghettoblaster sind hier das mitzubringende Equipment. Im krassen Unterschied zu den Jan-Thiel-Strandbars. So viel als kleiner appetizer für/auf Curacao.
Ach ja, Besucher, an die man sich auf den Inseln gewöhnen muss: Manch ein Exemplar hatte ein Länge, Kopf – Schwanz, von gut 1,50 m. Und kommen besonders gerne morgens zum Frühstück – und klettern hemmungslos bis auf die Couch. Gehören zur Gattung der >Leguane, oder Lizards.
Was war nun die schönste Insel der drei ABCs?? Jede Insel war auf ihre Weise ein Highlight. Aruba! Aruba war für uns die schönste und wiederholenswerteste von allen. Übersichtlich klein, tolle Strände in Kombination mit Schnorchelmöglichkeiten und eine kleine bunte Haupstadt. Viele gute Restaurants – aber auch ein toller Food-Supermarket zur Selbstversorgung. Leider kann man die Inseln nicht per Schiff ‚abklappern‘, weil kein Angebot. 🙁 Man fliegt mit kleinen Maschinen von ->Divi-Air von Insel zu Insel. Hat auch was. Man sitzt dem Flugkapitain fast auf dem Schoß. Cockpit Tür gibts nicht. >Divi Divi Trees (Johannisbrotbaum) sind übrigens so eine Art Wappenbaum der Inseln , wachsen in aller Regel anfangs waagrecht zum Erdboden und bilden einen großen schattenbildenden Blätterschirm. Besonders ideal und begehrt entlang der Strände. Hat optisch etwas von einem schief wachsenden >Burkea Baum, den man aus Afrika kennt (auch ein Johannisbrotbaum).
Also alles ‚Dushi‘ und, wenn möglich: Bon Bini auf den ABC-Inseln!
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