ein reisereport:
NordIndien/Rajasthan: Jaipur, Agra, Delhi
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Fotogalerie 1: Historische Bauten wie z.B. Stupas, Tempel. Paläste, Grabmäler: -> Click
Fotogalerie 2: Land & Leute vom Kathmandu-Tala bis hin zu den Städten in Rajasthan wie z.B. Agra: -> Click
Fotogalerie 3: Gesichter Indiens, Menschen von Arabien bis China ->Click
Fotogalerie 4: Tiere in Nepal & Indien, nicht nur Elefanten:->Click
Nepal : Kathmandu-Tal / Chitwan / Pokhara
Nepal – eines der ärmsten Länder der Welt. Zu Füssen des gewaltigen Himalaya-(Annapurna)-Massivs. Das einzige hinduistische Königreich der Welt. Nach Unruhen, Königsmord (2001) und Bürgerkrieg (der kommunisitsichen Partei 1996 – 2001) nun seit 2008 eine demokratische Bundesrepublik. Wer ganz viel über Land und Leute wissen will, schlägt am besten bei Wikipedia nach: http://de.wikipedia.org/wiki/
Wer Nepal besucht, kommt nicht daran vorbei, sich (zumindest ein bisschen) mit dem Hinduismus zu beschäftigen. Ansonsten kann man das Land und seine Menschen nicht verstehen bzw. das Gesehene nicht richtig einschätzen. Egal ob die Bilder vor Ort oder die auf einer der unzähligen websites, so auch auf dieser. Der Hinduismus zählt zu den grossen und ältesten Weltrelgionen. Ich will jetzt nicht philosophieren, aber eine Religion im herkömmlichen Sinn ist der Hinduismus nicht. Eher eine nicht quantifizierbare Ansammlung von Einzel“Religionen“, eher Naturreligonen. Seit Anbeginn sucht der Mensch nach Erklärungen für sein Sein und das, was sein Leben bestimmt. Er sucht nach Erklärungen/nachvollziehbaren Regeln und nimmt die ihm angebotenen Erklärungsangebote in der Regel dankend an. So muss man auch den Hinduismus sehen. Ein Erklärungsangebot und Halt für das Sein auf dieser Erde. Es gibt dabei keinerlei Religionsstifter. Auch Buddha sei angeblich aus dem Hinduismus hervorgegangen und wurde „ganz einfach“ als 4.oder 5. Inkarnation von Vishnu, der führenden und populärsten Gottheit in das hinduistische Glaubensbild integriert. Es gibt keine Lehre oder Glaubensanweisungen, Regeln, religiöse Führung oder auch immer. Jeder! sucht sich die Gottheit, die zu ihm passt, die ihm wohl das Sinnvollste verspricht. Der Hindu wird zwar in eine Kaste hinein-geboren. Aber die zu verehrende Gottheiten sucht er sich selbst aus. So „betet“ der Sohn vielleicht zu anderen Gottheiten als der Vater, die Mutter oder die Schwester. Basis ist der Glaube an die Wiedergeburt(ReInkarnation) und das Streben, diesem Kreislauf durch vorbildliche Lebensweise zu entkommen. Jeder ist für sein eigenes Handeln selbst verantwortlich (also sehr nachvollziehbar). Und je nach Lebensweise schafft er sich so sein Karma. Dieses bestimmt dann die Form seines künftigen=nächsten Lebens. Ähnlich unseren zehn Geboten gilt auch hier die generelle Anweisung, dass Gier, Geiz, Wollust, Töten, etc. die verwerflichsten Taten sind. Jeder ist also „seines eigenen Glückes Schmied“. Das Ganze ist allerdings sehr pragmatisch angelegt: Alle „Regeln“ sind auf das Fortbestehen, das Überleben des Individium ausgerichtet. Vor diesem Hintergrund wird das „Revolutionäre“ der christlichen Nächstenliebe-Philosophie sehr deutlich. Es gibt natürlich „heilige“ Bücher (bsp.die Veden) mit tausenden von Zeilen. Aber wohl alle „nur“ mit Beschreibungen des „Wie“ der zu verrichtenden Zeremonien und Hinweisen auf deren Wirkungsweisen, wohl ein bisschen auch mit Zauberformeln vergleichbar. Oder es sind Erzählungen der Geschichte bedeutender Familien wie wir sie auch in Griechischen (Ilias) oder bei uns im Nordischen (Edda) finden.
http://de.wikipedia.org/wiki/Reinkarnation :Wiedergeburt (Reinkarnation) gilt für Mensch wie Tier. Geht es mir also jetzt schlecht, dann wird es im nächsten Leben besser. Gottheiten sind dann nicht nur die herkömmlichen, wie z.B. Vishnu, der!! Gott schlecht hin oder Shiva sondern das göttliche wird auch in der Natur (Berge, Bäche, Seen) erkannt und verehrt. Und die Kuh ist die „Mutter“ der Menschheit, die Ernährerin – und davon abgeleitet: heilig! Wichtig aber nicht unbedingt sichtbar ist das Kastenwesen. Dieses regelt unverändert das Leben in Nepal und Indien. Es bestimmt heute nicht mehr über Wohlstand oder Ansehen. So gibt es durchaus angesehene Wissenschaftler oder hochrangige Politiker aus der Kaste der „Unberührbaren“ als auch Bettler aus der Kaste der „Priester (Brahmanen). Der Hindu unterscheidet fünf „Haupt-Kasten“: Ganz oben (wo sonst!) die Priester/Brahmanen,danach die Krieger/Kschatrija, dann Bauern und Händler/Waischia und last die Arbeiter/Schudra als Diener/Sklaven. Aber least gibt es noch die Kastenlosen, die Unberührbaren/Harijans. Und ganz zeitgemäss unterscheidet der indische Hindu heutzutage etwas mehr als 3.000 Unterkasten. Kasten sind offiziell verboten – sind aber das Rückgrat der Gesellschaft. Hochzeiten werden von den Eltern vermittelt, möglichst immer innerhalb derselben Kaste. Oder via Heiratsanzeigen, meist auch von den Eltern aufgegeben. Und nennen zuerst immer die Kaste. Vergleichbar heute eher mit Seilschaften? Clans? http://www.rajasthan-indien-reise.de/indien/manner-heilige-sadhus.html
Auch hierzu ganz viel mehr bei Wikipedia oder anderen websites: http://planetsenior.de/hinduismus/ – http://de.wikipedia.org/wiki/Hinduismus
Dieses Weltbild bestimmt das Bild des Reisenden. Tempel, Schreine, „eingefärbte“ Steine, „Farbkleckse“ an Hauswänden oder auf der Stirn von Männern und Frauen nach einem Tempelbesuch, Kühe, Unrat, Schmutz, Armut, Weihrauch, fröhliche Menschen, Gewusel aller Orten, nahtlose Historie aus mehr als dreitausend Jahren nahezu ununterbrochener Entwicklung, mobil-telefonierende Menschen in den entlegensten Regionen. Wir würden hier die gemeinsame/soziale Verantwortung vermissen. (Wer macht den Schmutz weg?) Der „Egoismus“, der sich vorrangig im Strassenverkehr zeigt, erschreckt uns. Das scheinbare „Desinteresse“ an einem geordneten Erscheinungsbild befremdet uns. Erscheint uns im wahrsten Sinn des Wortes fremd. Wenn wir mal ganz ehrlich sind und an uns in Europa denken, ist es das garnicht. Auch wir würden gerne mal links überholen, wenn der Fahrer vor uns rumpennt oder kräftig auf die Hupe hauen, ständig. Na und, wer oder was hindert uns? Die Verantwortung? Die Gesetzestreue? Die Rücksicht auf die Anderen? Was auch immer. Vielleicht heisst die „Zauberformel“ ja ReInkarnation ?! Alles halb so schlimm. Wird schon alles gut gehen – und wenn nicht, dann eben im nächsten Leben. Man sieht sich! CU!
Das Teufelswort jedoch für den ganzen Kontinent heisst: Polymere oder auf gut deutsch: Plastik, vorrangig in Form der Tüte!! Die Kuh fungiert auch in diesem Wechsel-spiel als mütterliche (Ent-) Sorgerin – sie betreibt die natür-liche Mülltrennung. Wenn’s sonst schon keiner macht. Insbesondere in den Städten funktioniert das recht gut. Nur Plastik vernichten kann sie noch nicht. Gut, die eine oder andere Tüte wird sicher in den ersten der vielen Kuhmägen wandern. Aber dann ist Schluss. Und den Unrat kehrt man – wohin? Auf die Strasse – oder zum Nachbarn. Und der macht dasselbe. So wird also der Müll ständig umgeschichtet – aber nicht beseitigt. Aber im nächsten Leben ist der ja sicher schon weggeräumt!!
Aber alles in allem: beide Länder, Nepal und Indien/Rajasthan, sind bezaubernd schön, exotisch und fremd. Ist es in Nepal u.a. die Einsamkeit und Schönheit der Berg- und Dschungellandschaft kommt in Indien die „Masse Mensch“ (1,3 Mrd.!!) hinzu und die Bauten wie aus Tausend-und-Einer-Nacht mit ihrer orientalischen Schönheit. Die Maharadscha-Herrscher kamen schliesslich aus dem arabischen Raum: eingewanderte Mogule! Also sind Taj Mahal und Alhambra in direkter Linie miteinander verwandt. – Die highlights dieses Reisebilder-Segments sind das Kathmandu-Tal (=Weltkulturerbe) mit seinen Stupas, Tempeln und Palast-Plätzen, die Exotik der Dschungel-Landschaft in Süd-Nepal/Chitwan, die Trekking-Plattform von Pokhara zu Füssen des Himalaya/Annapurna, die gigantische Festung des Amber-Forts oder des Roten Fort in Jaipur und der Palast-der-Winde sowie das atemberaubende Grabmal Taj Mahal in Agra.
Wer mehr über Nepal – Land/Leute/Kultur wissen will, dem empfehle ich den Besuch der „Private Homepage von Michael Reinold„: http://www.reinold-online.de/Kathmandutal/kathmandu.htm
Deine Website mit den Bildergalerien ist eine einzige Verführung, man will sich zum Beispiel nur die Indienbilder ansehen, aber dann hüpft man noch mal schnell nach Prag oder Venedig, verliert sich in Irland oder in der Bretagne. Ich fand Deine Fotos ja immer schon toll, aber die Bilder aus Nepal und Nordindien sind unglaublich faszinierend. Vor allem von „Gesichter Indiens“ bin ich begeistert!